Rega fliegt los
03.12.2018

Die Rega über unseren Dächern

Fast 30 Jahre lang führte die Schweizerische Rettungsflugwacht eine Einsatzbasis auf dem Dach des Kinderspitals.

Die Rotoren dröhnen, das Geäst der umliegenden Bäume raschelt, unsere Patientinnen und Patienten blicken gespannt aus dem Fenster. Sie wollen keinesfalls den roten Helikopter verpassen, der sich im Landeanflug befindet. Ein Highlight im Spitalalltag der Kinder.

Frühgeborene im Rega-Helikopter

Das Kinderspital Zürich war das erste Spital der Schweiz mit einem fest stationierten Helikopter auf dem Dach. Dieser gehörte der Schweizerischen Rettungsflugwacht – kurz Rega. Bereits damals, 1972, flog die Rega Frühgeborene, die sich im kritischen Zustand befanden, aus Regionalspitälern in die spezialisierte Säuglingsstation des Kinderspitals. Für die Babys zählte jede Minute – und der Helikopter war eine schnelle und sichere Transportart.

Helikopter mit Blumen geschmückt

Um auf Notfälle rasch reagieren zu können, war die Rega-Crew in einer Privatwohnung in der Nähe des Kinderspitals untergebracht. Dass die Einsätze am Kinderspital etwas Besonderes sind, zeigte die Crew, indem sie für jedes transportierte Frühchen eine Blume auf den Helikopter klebte.

Vom Kinderspital zum Militärflughafen

Über 30 Jahre lang diente das Kinderspital als 24h-Einsatzort für die Rega. Die Crew rückte allerdings nicht nur wegen Frühgeborenen aus, sondern transportierte hauptsächlich verunfallte oder schwer erkrankte Personen in die umliegenden Spitäler. Auch waren vermehrt Verlegungsflüge gefragt, bei denen Patienten, Ärztinnen oder Chirurgen von einer Klinik zur anderen geflogen wurden. 2003 wurde dann die Zürcher Basis der Rega vom Kinderspital auf den Militärflughafen Dübendorf verlegt, da hier ein modernes Betriebsgebäude zur Verfügung stand und der Lärm im Wohngebiet spürbar reduziert werden konnte.

900 Einsätze im Jahr

Von Dübendorf aus fliegt die Zürcher Rega-Crew rund 900 Einsätze pro Jahr. Unsere jungen Patientinnen und Patienten bekommen die Helikopter aber nicht so oft zu Gesicht, da die Crew nur bei Fällen einfliegt, die spezifisch das Kinderspital betreffen. Etwa wenn verunfallte Kinder dringend bei uns operiert werden müssen oder wenn unsere Spezialisten an einem anderen Spital bei komplexen Eingriffen aushelfen müssen.