Interdisziplinäres Zentrum für Schlafmedizin
Schlafstörungen können organische Ursachen haben und z. Bsp. mit einer neurologischen Erkrankung einhergehen. In unserem Schlaflabor messen und analysieren wir elektrische Ströme des Gehirns. Anhand der Resultate können wir ein Schlafprofil erstellen und mögliche Ursachen für die Schlafstörungen finden.
Schlafstörungen
Jedes dritte Kind zeigt im Verlauf seiner Entwicklung eine Störung des Schlafes. Im Säuglings- und Vorschulalter treten oft Einschlaf- oder Durchschlafstörungen auf und Adoleszente kehren ihren Tag-Nachtrhythmus um. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um Fehleinschätzungen des Schlafverhaltens oder um ungünstige Schlafgewohnheiten. Diese Verhaltensstörungen können meist durch eine kinderärztliche Beratung betreut werden.
Organische Störungen des Schlafes hingegen, etwa nächtliche Atemstörungen oder Anfallsereignisse, treten seltener auf, bedürfen aber weiterer medizinischer Untersuchungen und ggf. therapeutischen Interventionen. Die biologische Reifung des Gehirns und die soziale Entwicklung führen zu altersspezifischen Schlafproblemen, die unterschiedliche Therapieansätze erfordern. Je komplexer die Problematik, desto wichtiger ist ein schrittweises Vorgehen über Rhythmisierung von Tagesstrukturen, Anpassen der individuellen Bettzeiten an den persönlichen Schlafbedarf bis zum Erlernen des selbständigen Einschlafens. Spezifische schlafmedizinische Abklärungen werden je nach Indikation in Zusammenarbeit mit anderen Fachrichtungen des Zentrums für Schlafmedizin in Absprache mit den Eltern eingeleitet.
Unser Kontakt
Wir sind telefonisch für Sie erreichbar:
Montag bis Freitag: 08.30 - 11.30 Uhr / 13.30 - 16.30 Uhr
Dispo Schlafmedizin
- Anfragen zu Terminen (Vereinbarungen/ Verschiebungen)
- Anfragen zu Rezepten, Verordnungen
Office Schlafmedizin
- Zuweisungen
- Berichts-/ Befundanfragen
- Versicherungsanfragen
Sprechstunde
Wir gestalten die Untersuchungen durch sorgfältige Vorbereitung effektiv. In allen Altersstufen ist die Erhebung des individuellen Schlafbedarfs und der Schlafgewohnheit ein zentrales Element der Diagnostik und Beratung. Die Eltern führen dazu im Voraus ein Schlafprotokoll. In einem ausführlichen Gespräch wird das Verhalten des Kindes oder Jugendlichen sowie die familiäre Situation analysiert und mit den Eltern das weitere Vorgehen festgelegt. Die Nachkontrollen erfolgen je nach Verlauf nach zwei bis drei Wochen.
Schlaflabor
Das Schlaflabor wurde 2006 von der Schweizerischen Gesellschaft für Schlafforschung, Schlafmedizin und Chronobiologie zertifiziert und genügt modernsten technischen Ansprüchen. Es ermöglicht die Ableitungen von Polygraphien, einschliesslich ambulanter Polygraphien, Polysomnographien und MLST (multiple sleep latency tests). Für spezielle epileptologische Fragestellungen kann synchron zu den üblichen Polysomnographieableitungen ein vollständiges 21 Kanal-EEG aufgezeichnet werden. Auch mehrtägige Video-Langzeit-EEG-Aufzeichnungen (Telemetrie) sind möglich. Für einfache Schlafuntersuchungen, die zu Hause durchgeführt werden können, stehen Aktimeter (Actiwatch) zur Verfügung.
Standort Ambulanz
Ambulante Schlafuntersuchungen werden in einem ruhigen Seitentrakt des Kinderspitals durchgeführt. Zwei Schlafräume, ein Kontrollraum und zusätzliche Räume für die Übernachtung von Begleitpersonen stehen zur Verfügung. Die Untersuchungsräume sind kindgerecht eingerichtet, verfügen über Waschgelegenheit, Garderobenschrank, Spielzeug, Musikkassetten und grosse Fenster zum Garten.
Für Begleitpersonen steht ein Liegebett im gleichen oder in einem benachbarten Raum zur Verfügung. Telefonanschluss, Gegensprechanlage, Videoraumüberwachung und kurze Zugangswege zum Kontrollraum gewährleisten eine hohe Sicherheit. Während der gesamten Nacht werden die Aufzeichnungen von einer erfahrenen Laborantin überwacht. Sie kann über die Gegensprechanlage jederzeit mit Patientinnen und Patienten oder Begleitpersonen Kontakt aufnehmen und wenn erforderlich sofort in den Untersuchungsraum kommen.
Standort Langzeit-Intensivpflege
Der zweite Standort auf der Langzeit-Intensivpflege (Intermediate Care, IMC) erlaubt Untersuchungen von Neugeborenen, Säuglingen und älteren Patientinnen sowie Patienten, die eine vermehrte medizinische Überwachung oder halbintensive Massnahmen benötigen, wie etwa nächtliche Beatmung. Das Pflegepersonal auf der IMC ist für Intensivmassnahmen ausgebildet.
Die räumliche Nähe zur Intensivstation erlaubt notfallmässige Laboruntersuchungen und eine rasche ärztliche Versorgung. Das Schlaflabor ist innerhalb der IMC räumlich abgetrennt und schallisoliert, aber durch eine Glasscheibe mit der IMC sichtverbunden und vollkommen verdunkelbar. Auch diese Räume werden videoüberwacht, verfügen über einen Patienten-Ruf, Telefonanschluss und ein Liegebett für Begleitpersonen; auch hier auf Wunsch in einem separaten Raum.
Personal
Im ambulanten Bereich werden die Untersuchungen von ausgebildeten Elektrophysiologisch-Technischen Assistentinnen (EPTA) durchgeführt. Sie verfügen über einen Diplomabschluss der Schweizerischen Vereinigung der Elektrophysiologisch-Technischen Assistentinnen und Assistenten (SVEPTA). Alle haben mehrjährige Erfahrung in der Ableitung von EEGs bei Kindern. Auf der IMC erfolgt die Montage der Elektroden durch die technischen Assistentinnen.
In der Nacht überwacht das Pflegepersonal der IMC die Kinder. Die Auswertung erfolgt in den Tagen nach der Untersuchung durch Ärztinnen und Ärzte. Sie besitzen entweder ein Zertifikat für Polysomnographien und Polygraphien oder besprechen die Resultate mit entsprechend zertifizierten Ärztinnen und Ärzten. Aussergewöhnliche Befunde werden im Expertenteam diskutiert. Die Resultate und etwaige Konsequenzen werden dann mit den Betroffenen besprochen. Zudem erhalten die zuweisenden Ärztinnen und Ärzte einen ausführlichen Bericht.
