Montag bis Freitag 8.00 - 11.30 Uhr und 14.00 - 16.30
Handchirurgie
Fehlbildungen, Verletzungen oder Erkrankungen der Hände können Kinder und ihre Eltern im Alltag stark belasten. Unsere Therapieangebote und Operationen helfen, die Funktion der Hände zu verbessern, Schmerzen zu lindern und das Aussehen zu optimieren.
Unser interprofessionelles Team, bestehend aus Fachpersonen aus der Handchirurgie, Ergotherapie und Psychologie, fördert die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten. Schweizweit sind wir die einzige Abteilung für Handchirurgie an einem Kinderspital.
Fehlbildungen
Fehlbildungen der Hände sind selten. Familien sind dadurch oft überrascht und belastet. Wir klären die Ursachen ab und erklären diese dem Kind und den Eltern. Wir unterstützen die Familien dabei, die Kinder zu fördern. Oft helfen Ergotherapie oder Schienen, gelegentlich sind Operationen notwendig.
Verletzungen und Verletzungsfolgen
Das Notfallteam untersucht Kinder nach Verletzungen wie etwa Knochenbrüchen und leitet die Behandlung ein. Bei Bedarf werden unsere Chirurginnen und Chirurgen beigezogen. Nach komplexen Verletzungen und wenn Röntgenkontrollen notwendig sind, gewähren wir die Nachsorge, die auch eine spezialisierte Pflege und Ergotherapie enthalten kann.
Erkrankungen
An Kinderhänden behandeln wir unter anderem Entzündungen inklusive Infektionen, Geschwülste (Tumoren oder Überbeine) und Erkrankungen sowie Einengungen der Nerven. Je nach Veränderung ziehen wir Spezialistinnen und Spezialisten aus anderen Fachbereichen dazu.
Fehlbildungen
Vielfingrigkeit (Polydaktylie)
Manche Neugeborene kommen mit sechs oder mehr Fingern auf die Welt. Mit einem chirurgischen Eingriff können wir die Fehlbildung beheben.
Doppeldaumen
Daumen können in ihrer gesamten Länge oder nur teilweise doppelt angelegt sein. Der sogenannte Doppeldaumen hat weder die Stabilität noch die Beweglichkeit eines normaler Daumen und wächst gelegentlich schräg.
Syndaktylie - Zusammengewachsene Finger
Bei Syndaktylien sind die Finger oder Zehen unvollständig voneinander getrennt. Syndaktylien sind die häufigsten Fehlbildungen der Hände oder Füsse.
Daumenfehlbildungen
Der Daumen ist in seiner Funktion wichtig, da er ein kräftiges Zupacken erlaubt. Wenn er bei Geburt nicht angelegt ist oder eine Unterentwicklung (Hypoplasie) oder ein Doppeldaumen vorliegt, untersuchen wir das Kind interdisziplinär.
Kamptodaktylie
Die Kamptodaktylie bezeichnet eine nicht verletzungsbedingte Streckhemmung der Finger, die sich bei rund einem Prozent der Bevölkerung findet. Meist sind die Kleinfinger beider Hände betroffen.
Klinodaktylie
Eine Klinodaktylie liegt dann vor, wenn ein Finger in Richtung Daumen oder zur Handaussenseite hin krumm ist. Meist ist der Kleinfinger betroffen. Diese Fehlbildung tritt eher häufig auf.
Komplexe Fehlbildungen
Hände können speziell aussehen und trotzdem sehr gut funktionieren, sodass die Betroffenen im Alltag nicht eingeschränkt sind. Wir untersuchen die Ursachen der Fehlbildungen und besprechen mit den Eltern mögliche handchirurgische Massnahmen.
Makrodaktylien
Der Begriff Makrodaktylie wird für ein überschiessendes Wachstum sowohl der Knochen als auch der Weichteile an der Hand oder am Fuss verwendet. Makrodaktylien können proportional mit dem Kind mitwachsen oder nach der Geburt ein starkes Wachstum zeigen.
Schnürringe
Beim Schnürringsyndrom, auch Amnion-Schnürfurchensyndrom genannt, liegen bei Geburt strangförmige Einengungen der Weichteile vor, welche häufig an mehreren Gliedmassen auftreten.
Radiale longitudinale Fehlbildung mit Radius- und Daumenhypoplasie
Bei dieser Fehlbildung sind die daumenseitigen Anteile der Hand und des Vorderarmes unterentwickelt. Die Speiche und der Daumen können kleiner sein oder fehlen. Dies führt auch zu einer Verkürzung und Verkrümmung des Handgelenkes.
Daumenfehlbildungen
Verletzungen
Knochenbrüche (Frakturen)
Die häufig unkomplizierten Frakturen heilen bei Kindern meist durch einfache Ruhigstellung in einer Schiene oder in einem Fingertaping während drei bis vier Wochen aus.
Hautverletzungen
Einfache Hautverletzungen heilen bei Kindern rasch. Wo immer möglich verwenden wir selbstauflösende Fäden, sodass eine Fadenentfernung entfällt.
Sehnenverletzungen
Die Hand wird durch über 30 Muskeln versorgt, welche über Sehnen mit den Knochen verbunden sind. Bei Verletzung von Sehnen ist eine spezielle Therapie notwendig.
Nervenverletzungen
Bei scharfen Verletzungen werden oft Nerven durchtrennt, sodass ihre Funktion (Spürsinn, Befehlsübertragung zu den Muskeln und Schweissdrüsen) ausfällt.
Gefässverletzungen
Durchtrennte Arterien und Venen können genäht werden. An einem Kinderfinger sind sie dünner als ein Millimeter, sodass die Operation unter dem Mikroskop erfolgt.
Komplexe Verletzungen und Amputationen
Meist werden bei einem Unfall gleichzeitig mehrere Strukturen (Haut, Knochen, Sehnen, Nerven, Gefässe) verletzt. Die chirurgische Versorgung und nachfolgende Rehabilitation sind anspruchsvoll.
Armplexus Verletzung bei der Geburt
Beim Austritt eines Kindes aus dem Geburtskanal können die aus der Halswirbelsäule kommenden Nerven für die Arme überstreckt oder sogar ausgerissen werden. Ein interdisziplinäres Team kümmert sich um die Neugeborenen.
Erkrankungen
«Schnappender Finger»
Sehnen können sich ohne ersichtliche Verletzung oder Entzündung verdicken und in der Folge nicht mehr ungehindert in der Sehnenscheide gleiten. Dadurch blockiert der Daumen oder Finger in Beugestellung. Bei Bedarf kann ein chirurgischer Eingriff helfen.
Gefässmalformationen
Bei Gefässmalformationen handelt sich um eine meist lokal begrenzte überschiessende Bildung von Blut- oder Lymphgefässen. Bei Schmerzen bieten wir spezielle Therapien an.
Ganglien an Handgelenk und Fingern
Kinder und vor allem Teenager können unter Ganglien (Überbeine) der Hände im Bereich des Handgelenkes und entlang der Sehnen leiden. Oft verschwinden sie von alleine. Bei Schmerzen bieten wir Therapien an.
Nerven-Einengungen
Im Rahmen von bestimmten Erkrankungen (z.Bsp. Mukopolysaccharidose), aber auch bei körperlichen Veränderungen während der Pubertät, kann es vorkommen, dass vor allem der Mittelnerv der Hand eingeengt wird. Ist die Nervenleitgeschwindigkeit stark beeinträchtigt, kann ein operativer Eingriff helfen.
Infektionen
Infektionsgeschehen können entweder durch Ausseneinwirkung (z.Bsp. durch eine Wunde) oder aufgrund einer anderen Infektion des Körpers über den Bluttransportweg an Gelenken entstehen. Oft reicht eine Antibiotikatherapie zur Behandlung aus.
Geschwülste (Tumoren)
Geschwülste an Kinderhänden sind selten und zum Glück fast immer gutartig. Trotzdem sollte eine neu beobachtete Geschwulst abgeklärt werden. Eine Diagnose ist oft ohne eine Gewebeentnahme möglich.
Sprechstunden
Kontakt und Termine
Sekretariat
Corina Decurtins
Kinder und Jugendliche können durch Ärztinnen und Ärzte zugewiesen werden. Bei komplexen Problemen können auch Eltern uns um eine Zweitmeinung ersuchen.
Spezialsprechstunden
Die Cerebralparese (CP) ist durch eine frühkindliche Veränderung des Gehirns, welche eine Bewegungs-Beeinträchtigung verursacht, charakterisiert. An der oberen Extremität können die Greiffunktion und das Aussehen durch die spezielle Haltung der Hand beeinträchtigt sein.
Interdisziplinarität
Das therapeutische Spektrum beinhaltet Ergotherapie, Physiotherapie, Schienenversorgung und Operationen. Nur wenigen Kindern können wir eine Operation anbieten. Ihnen können wir mit Unterstützung eines interdisziplinären Teams meist eine Verbesserung der Funktion und eine natürlicher erscheinende Haltung ermöglichen.
Die Sprechstunde
In der Sprechstunde für Kinder und Jugendliche mit CP der oberen Extremitäten untersucht ein interdisziplinäres Team aus Rehabilitationsärztinnen und Rehabilitationsärzten, Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten sowie Handchirurginnen und Handchirurgen die Kinder im Beisein der Eltern. Nach dem Untersuch diskutieren wir gemeinsam, wie wir die Kinder und ihre Familien unterstützen können.
Sprechstundenzuweisung
Die Zuweisung in die Hand-CP-Sprechstunde erfolgt in der Regel durch die betreuenden Ärztinnen und Ärzte oder Therapeutinnen und Therapeuten. Die Zusammenarbeit erfolgt immer mit Neurolginnen und Neuroogen sowie Orthopädinnen und Orthopäden am Kinderspital oder an anderen Zentren.
Was ist Arthrogrypose?
Die Arthrogrypose ist eine angeborene Fehlhaltung von mehreren Gelenken an Armen und Beinen, welche dabei in Streckstellung einsteifen. Während der ersten Lebenswochen lassen sich die Gelenke mit Physiotherapie, Schienen und Taping am besten lösen. Daher ist es bei Verdacht auf Arthrogrypose wichtig, dass die Geburtshelferinnen und Geburtshelfer sowie Kinderärztinnen und Kinderärzte die Betroffenen in den ersten Lebenswochen in die Arthrogrypose-Sprechstunde zuweisen.
Die Sprechstunde
Diese Sprechstunde wird in der Regel von den Neurologinnen und Neurologen geführt, welche von Beginn die Therapeutinnen und Therapeuten sowie die Orthopädinnen und Orthopäden und Handchirurginnen sowie Handchirurgen des Zentrums für den Bewegungsapparat mit einbeziehen.
