EEG/Epilepsie
Wir sind Teil der Neuropädiatrie und die grösste Epilepsieabteilung für Kinder und Jugendliche in der Schweiz. Unser Team konzentriert sich auf die Behandlung und Diagnostik von jungen Patientinnen und Patienten mit Epilepsie.
Diagnostik
Die EEG-Ableitung ist unser diagnostischer Schwerpunkt. Es handelt sich um eine Untersuchungsmethode, die Auskunft über die Funktion und Reifung der Nervenzellen im Gehirn gibt. Dabei werden die elektrischen Impulse der Nervenzellen von Elektroden erfasst und digital aufgezeichnet.
Insbesondere bei kleinen Kindern erfordert ein EEG eine gute Vorbereitung. Dafür bitten wir Sie, sich mit unserer Untersuchungsvorbereitung vertraut zu machen. So sind nur selten Schlaf- und Beruhigungsmittel notwendig.
Neben unserem Standard Video-EEG, welches in der Regel zwischen 30-60 Minuten dauert, besteht auch die Möglichkeit längere EEG-Aufzeichnungen durchzuführen. Dies kann in Form eines tragbaren EEG-Geräts (Vitaport) ambulant und ohne Video zu Hause oder mit Video im Rahmen eines stationären Aufenthalts durchgeführt werden.
Für Kinder mit Epilepsie ist eine sorgfältige Anamnese oft die wichtigste diagnostische Massnahme. Damit wir Ihrem Kind helfen können, stehen uns sämtliche diagnostische Möglichkeiten, wie neuroradiologische Untersuchungen des Gehirns, Stoffwechselabklärungen und genetische Untersuchungen des Kinderspitals und der Universitätsklinik zur Verfügung.
Stationär und ambulant
Eine Erstzuweisung erfolgt in der Regel über die behandelnde Kinder- oder Hausärztin respektive den behandelnden Kinder- oder Hausarzt. Erste Abklärungen und Einleitungen der Therapien sind jedoch auch ambulant bei uns möglich.
Unser Konzept für eine erfolgreiche Behandlung setzt eine feste Ansprechperson voraus, die Ihnen und Ihrem Kind bei Fragen und Anliegen zur Seite steht.
Wir betreuen alle Kinder und Jugendlichen mit epileptischen Anfällen oder Verdacht auf Epilepsie, welche im Kinderspital stationär aufgenommen oder auf der Notfallstation vorgestellt werden. Daneben bieten wir auch eine Nachbetreuung in unserer Epilepsieambulanz an.
Epilepsiechirurgie
Die Epilepsiechirurgie hat sich in den letzten Jahren als wichtige Option für Kinder und Jugendliche mit medikamentös schwer behandelbaren Epilepsien erwiesen. Im Rahmen der Untersuchungen ist zunächst eine Video-EGG-Aufzeichnung der epileptischen Anfälle erforderlich, welche hilft, den Anfallsursprung zu lokalisieren und die Funktionen im betroffenen Hirnareal zu beurteilen.
Ein operativer Eingriff ist dann möglich, wenn die Anfallssymptome, die Langzeit-Video-EEGs und die bildgebenden Befunde eine eindeutig und örtlich eingrenzbare Bestimmung des Anfallsursprungs erlauben. Ebenfalls kommt ein operativer Eingriff nur in Frage, wenn die Entfernung des entsprechenden Hirnareals ohne neurologische und neuropsychologische Folgen möglich ist.
Bei Fragen können Sie sich an PD Dr. med. Georgia Ramantani oder Prof. Dr. med. Niklaus Krayenbühl wenden.
TSC-Zentrum (Tuberöse Sklerose Komplex)
In der Schweiz leben ca. 1'300 Personen mit tuberöser Sklerose. Dabei handelt es sich um eine seltene, genetisch bedingte Erkrankung, bei der es zu tumorartigen Veränderungen in verschiedenen Geweben, insbesondere dem Hirn, der Haut und den Nieren kommt.
Häufig leiden die Betroffenen an epileptischen Anfällen, kognitiven Einschränkungen, anderen neurologischen Symptomen, Nierentumoren, sowie diversen Hautveränderungen. Sowohl in der Kindheit, aber auch im Erwachsenenalter benötigen die Betroffenen eine kontinuierliche Betreuung. Im TSC-Zentrum Zürich haben sich mehrere Fachärztinnen und Fachärzte zusammengeschlossen, um eine möglichst optimale medizinische Versorgung zu gewährleisten.
Klinische Neuropsychologie
Die klinische Neuropsychologie ist eine angewandte wissenschaftliche Disziplin, die sich mit dem Zusammenhang zwischen den Funktionsweisen des Gehirns und dem menschlichen Denken, Erleben sowie Verhalten auseinandersetzt.
Bei uns im Kinderspital werden vor allem Patientinnen und Patienten mit Epilepsien neuropsychologisch untersucht.
Diese Diagnostik ermöglicht die Erstellung eines detaillierten Profils der individuellen Stärken und Schwächen. Das persönliche Umfeld der Betroffenen kann so optimal beraten werden. Für Kinder und Jugendliche, die bei der IV für ein Geburtsgebrechen angemeldet sind, muss die zuweisende Ärztin oder der zuweisende Arzt zwingend eine Kostengutsprache bei der IV beantragen.
Die ambulante neuropsychologische Diagnostik ist seit dem 01. Juli 2017 eine Pflichtleistung der Grundversicherung. Für die Anmeldung braucht es eine ärztliche Zuweisung und eine konkrete Fragestellung. Wir bieten keine ambulanten neuropsychologische Therapien im Kinderspital Zürich an.
Unsere Ziele
- Anfallsfreiheit oder, wenn nicht erreichbar, weniger Anfälle mit möglichst wenig Medikamenten und möglichst ohne Medikamentennebenwirkungen
- Erhalt und Wiederherstellung des geistigen, motorischen und sozialen Entwicklungspotentials der epilepsiekranken Kinder und Jugendlichen
- Hohe Lebensqualität mit möglichst wenig Einschränkungen
- Vollumfängliche Information der Angehörigen und der Betroffenen über die Erkrankung
Eine erfolgreiche Behandlung dauert meist mehrere Jahre und umfasst hauptsächlich den Einsatz von verschiedenen Medikamenten (Antikonvulsiva). Sollte es sich um therapieschwierige Epilepsien handeln, bieten wir eine Ernährungsberatung an. Eine ketogene Diät oder modifizierte Atkins-Diät können zu guten Erfolgen führen. Eine weitere therapeutische Option bietet die Vagusnerv-Stimulation.
Wie wird ein EEG vorbereitet?
Mit einem Messband und einem Farbstift werden die Elektrodenpositionen auf dem Kopf markiert. Anschliessend werden die Elektroden mit einer hautfreundlichen Haftcreme auf der Kopfhaut befestigt.
Wie verläuft ein EEG?
Die Ableitung erfolgt in einer ruhigen und entspannten Atmosphäre, möglichst liegend mit offenen und mit geschlossenen Augen. Kleinen Kindern schliesst eine EEG-Assistenz für kurze Zeit die Augenlider. Kooperative Kinder ab dem dritten Lebensjahr müssen während drei Minuten tief ein- und ausatmen. Gegen Ende der Untersuchung wird eine Serie rhythmischer Lichtblitze auf die Augen gerichtet.
Auf Wunsch darf während der Ableitung Musik oder eine Geschichte gehört werden.
Ist ein EEG gefährlich für das Kind?
Die Untersuchung ist schmerzfrei, ohne jegliche Strahlenbelastung und gesundheitlich völlig unbedenklich. In seltenen Fällen können die Elektroden und Pflaster Hautirritationen hervorrufen. Es steht Ihnen während der gesamten Untersuchungszeit eine EEG-Fachperson zur Seite und beantwortet gerne Ihre Fragen.
Unser Kontakt
Bitte lassen Sie, wenn möglich durch Ihre Kinderärztin, Ihren Kinderarzt, die Hausärztin, den Hausarzt oder andere Fachpersonen einen Termin bei uns vereinbaren.
Wir sind telefonisch für Sie erreichbar:
Montag bis Freitag: 08.30 - 11.30 Uhr und 13.30 - 16.30 Uhr
Dispo EEG/Epilepsie
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Office EEG/Epilepsie
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Ausserhalb der Sekretariatszeiten wenden Sie sich in dringenden Fällen bitte an die Telefonzentrale des Kinderspitals: +41 44 249 49 49