Eine Infotafel zu den Massnahmen zu Coronavirus Pandemie bei der Poliklinik
22.04.2021
Corona

9,3 Mio. Franken Verlust: Pandemie beschert Kispi massive Einbussen

Das erste Pandemiejahr ist auch am Universitäts-Kinderspital Zürich nicht spurlos vorübergegangen, wie unser Jahresbericht zeigt: Im Spitalbetrieb kam es 2020 zu einem Verlust von 9,3 Millionen Franken.

Dies ist auf folgende Faktoren zurückzuführen: Kinder haben viel seltener schwere Krankheitsverläufe bei einer Ansteckung mit Sars-CoV-2, weshalb wir viel weniger stationäre Patientinnen und Patienten zu versorgen hatten als Erwachsenenspitäler. Ausserdem führten die Schutz- und Hygienemassnahmen auch dazu, dass andere Infektionskrankheiten stark zurückgingen. Infolge der Schutzmassnahmen konnten auch nicht mehr alle Betten belegt werden, nicht dringend notwendige Eingriffe wurden verschoben. Zusätzlich fiel auch Personal aus, weil es am Virus erkrankte. 

Aufwändige Vorhalteleistungen bei reduzierten Frequenzen und Kapazitäten

Einerseits brachen während und nach dem Lockdown vom Frühjahr die Frequenzen auf breiter Front ein, was bei der stationären Auslastung zu einem historischen Tiefstand von 77 Prozent führte (Vorjahr: 86%). Auf der anderen Seite musste das Kinderspital das Test- und Hygienemanagement aufbauen und die Vorhalteleistungen und Testkapazitäten für die Behandlung von Covid-Patientinnen und -patienten sicherstellen. Dabei zeigte sich rasch, dass das Kinderspital im Gegensatz zu den Erwachsenenspitälern sehr wenig stationäre Patientinnen und Patienten zu behandeln hatte und es nur zu geringen Nachholeffekten kam. Zudem konnte das Spital die Kapazitäten nicht mehr auf das bisherige Niveau anheben, weil die zahlreichen Mehrbettzimmer am aktuellen Standort Zürich-Hottingen aufgrund der Hygienemassnahmen nicht mehr voll ausgelastet werden konnten und auch das Kinderspital von Personalausfällen betroffen war. Diese Problematik zieht sich auch in das laufende Jahr hinein.

Mit Zuversicht in die Zukunft

Die Aussichten für das laufende Jahr sind entsprechend durchzogen. Besonderen Anlass zur Sorge geben zudem die Auswirkungen der psychischen Belastung der Kinder und Jugendlichen sowie der Anstieg der Fälle im Bereich Kinderschutz. Mittelfristig blickt das Universitäts-Kinderspital Zürich dennoch optimistisch in die Zukunft: Der Fortschritt beim Neubau in Zürich-Lengg wird immer augenfälliger und die Planung des Umzugs, der im zweiten Halbjahr 2023 stattfinden wird, ist erfolgreich gestartet worden. Das Universitäts-Kinderspital Zürich und seine Trägerin, die gemeinnützige Eleonorenstiftung, danken allen Partnerinnen und Partnern, die auch im schwierigen Pandemiejahr dem Spital ideell oder finanziell zur Seite gestanden sind, ganz herzlich für die Verbundenheit.

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