Zwei Forscherinnen stehen in einem Labor. Sie tragen Schutzkleidung, ein Haarnetz, Mundschutz und Handschuhe.
19.02.2025
Forschung

Meilenstein in der Forschung: Das neue GMP-Labor

Das neue GMP-Labor am Kinderspital Zürich markiert einen bedeutenden Fortschritt für die translationale Forschung: Der Entwicklung von von innovativen Therapien für Patientinnen und Patienten in der Klinik. 

Ein GMP-Labor (siehe Infobox) unterscheidet sich stark von einem klassischen Forschungslabor. Strikte Richtlinien, vorgegeben von Swissmedic und der EU, regeln jeden Arbeitsschritt. «Diese Anforderungen sorgen dafür, dass Materialien für biotechnologische Produkte immer denselben hohen Qualitätsstandards entsprechen», erklärt Rocio Garcia de la Cruz Valencia, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Forschungsgruppe SSTaRC (Skin and Soft Tissue Research Center) unter der Leitung von Sophie Böttcher. Die Zellbiologin ist ebenfalls verantwortlich für den Bereich translationale Forschung & GMP.

Die Umgebung im GMP-Labor erinnert an eine Flugzeugkabine: Luftdruck und -feuchtigkeit, Temperatur sowie die Partikelzahl werden ständig überwacht. Selbst die Kleidung der Forschenden ist speziell darauf ausgelegt, die Produkte zu schützen. Jeder Arbeitsschritt ist vordefiniert und wird lückenlos dokumentiert. «Dank dieser Infrastruktur können wir Zelltherapieprodukte wie Hauttransplantate für Patientinnen und Patienten mit schweren Verbrennungen unter streng kontrollierten Bedingungen herstellen», sagt Rocio. Dies bedeutet nicht nur mehr Sicherheit, sondern auch eine konstant hohe Produktqualität.

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Die Nähe zur Klinik: Ein entscheidender Vorteil

Heute befindet sich das GMP-Labor in direkter Nähe zum Akutspital – ein unschätzbarer Vorteil. «Der enge Austausch zwischen Wissenschaft und den anwendenden Fachpersonen in der Klinik erleichtert es, Produkte zu entwickeln, die genau den Anforderungen des klinischen Alltags entsprechen», erklärt die Zellbiologin. Auch logistisch bringt die Nähe Vorteile: Proben gelangen direkt vom Operationssaal oder von der Klinik ins Labor, ohne aufwendige Transportwege. Das spart Zeit, Kosten und erhöht die Sicherheit.

Unterstützung von Stiftungen ermöglicht innovative Therapien

Der Aufbau und Betrieb eines GMP-Labors ist mit erheblichen Kosten verbunden. Ohne die grosszügige Unterstützung von Stiftungen wäre ein solches Projekt nicht realisierbar. Sie ist ein wesentlicher Pfeiler für den Erfolg der translationalen Forschung und trägt entscheidend dazu bei, dass innovative Therapien unseren Patientinnen und Patienten zugutekommen können.