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Neuroorthopädie

Neuroorthopädie umfasst die Diagnostik, Funktionsanalyse, Behandlung, Prävention und Rehabilitation von Auswirkungen neurologischer oder muskulärer Grunderkrankungen auf den Bewegungsapparat im interdisziplinären Rahmen.

Im Rahmen dieser neurologischen oder muskulären Grundsituationen können, vor allem im Wachstum, unterschiedlich ausgeprägte Störungen oder Fehlbildungen des Bewegungsapparates und der Sensomotorik auftreten. Je nach Schweregrad kann dies über das Wachstum lediglich zu einer leicht eingeschränkten Geh- oder Greiffähigkeit führen oder eine ausschliessliche Rollstuhlmobilität mit pflegerischer Abhängigkeit bedeuten. Unsere Spezialistinnen und Spezialisten bieten das gesamte Spektrum der konservativen und chirurgischen Massnahmen zur Verbesserung der Funktion und Lebensqualität unabhängig vom Funktionslevel des Kindes an.

Durch die enge Zusammenarbeit mit der Technische und Neuro-Orthopädie der Universitätsklinik Balgrist können wir dabei eine kontinuierliche Weiterbetreuung gewährleisten.

GMFCS Orthopädie

Im Vordergrund steht stets eine interdisziplinäre individuelle und ganzheitliche Betreuung, damit die Zielvorstellungen verfolgt werden können, die gemeinsam mit der Patientin oder dem Patienten und den Angehörigen festgelegt wurden.

Fachverantwortung

Unser Spektrum

Interdisziplinäre Verlaufskontrollen und konservative Therapie

In einer interdisziplinären Sprechstunde zusammen mit der Rehabilitation der Kinder-Reha Schweiz werden die motorische Entwicklung über das Wachstum kontrolliert und notwendige konservative Massnahmen (Therapie, Hilfsmittel und Behandlungsgeräte) festgelegt und überwacht. Dabei findet ein direkter Austausch mit der jeweiligen Orthopädietechnikerfirma und der beteiligten Therapeutin oder dem Therapeuten statt. Im Vordergrund steht die Förderung der kindlichen Entwicklung, der motorischen Funktion und dessen Erhalt, wie auch die Vorbeugung von Folgeproblemen durch Fehlwachstum und Deformierung.

Interdisziplinäre Tonussprechstunde

Die interdisziplinäre Spezialsprechstunde der Orthopädie, Neurologie, Neurochirurgie und Rehabilitation dient zur ganzheitlichen Erfassung der vorliegenden Tonussituation und Besprechung der individuell für die Patientin oder den Patienten möglichen konservativen und operativen Optionen zur Tonusreduktion. Die Anmeldung erfolgt über die Sprechstunde der beteiligten Disziplinen.

Bewegungsanalyse

Die instrumentelle Ganganalyse dient zur spezifischen dynamischen Erfassung des pathologischen Gangbildes und dessen funktionelle Auswirkung. Sie besteht aus einer Videoanalyse frontal und seitlich, einer Elektromyographie, einer Pedographie und einer Darstellung des Gangzyklus als Kurve in allen Raumebenen. Dabei werden Kurven berechnet für die Kinematik, sprich Gelenkwinkelverläufe, und die Kinetik, der Kraftmessung, sowie die aus beiden Daten errechneten Drehmomente. Bei gehfähigen Patientinnen und Patienten mit neurologischer Grunderkrankung sind die Ergebnisse bei vorheriger Ganganalyse nachgewiesenermassen besser. Entsprechend sollte ohne vorherige Ganganalyse keine operative Korrektur geplant werden.

Es stehen unseren Patientinnen und Patienten mit der Kinder-Reha Schweiz und der Bewegungsanalyse Zürich (BAZ) zwei moderne Ganglabore zur Verfügung.

Operative Behandlung von Gangstörungen, z. Bsp. Multilevel Surgery (MLS)

Im Allgemeinen wird eine funktionelle Verbesserung durch eine ganzheitliche Korrektur möglicher Fehlentwicklungen des Bewegungsapparates gegen den Wachstumsabschluss mittels einer Operation und somit nur einer Narkose und lediglich einer Rehabilitationsphase angestrebt. Dies wird als Multilevel Surgery (MLS) bezeichnet. Voraussetzung für die Planung eines solchen Eingriffes ist eine vorgängige instrumentelle Ganganalyse.

Hüften

Die physiologische Hüftentwicklung ist abhängig von der Gehfähigkeit und somit der Muskelfunktion. Ansonsten besteht das Risiko für eine zunehmende Ausrenkung des Gelenkes. Durch ein regelmässiges Hüftscreening anhand des Hüftampel-Systems kann durch frühzeitiges Erkennen einer Dezentrierung (Subluxation) die Anzahl an ausgerenkten Hüften (Luxation) massiv reduziert werden. Es werden regelmässig Röntgenbilder der Hüfte gemacht und gemessen, wie viel Überdachung dem Hüftkopf fehlt (Reimers Index). Je nach Ausmass des Überdachungsdefizits werden verschiedene Therapie- oder Beobachtungsempfehlungen abgegeben. Eine operative Hüftrekonstruktion hat zum Ziel, den Hüftkopf korrekt in der Gelenkspfanne zu platzieren und die Überdachung des Hüftkopfes wiederherzustellen. Dazu wird der Oberschenkelknochen verkürzt und umgestellt, die Gelenkspfanne halbkugelförmig eingeschnitten und in ihrer Formgebung rekonstruiert.

Reimers Index, Hüftampel und Erklärung der Operation
Wirbelsäule

Aufgrund des meisterhöhten Risikos für eine zunehmende seitliche Verkrümmung (Skoliose) wird die Wirbelsäule engmaschig klinisch und radiologisch kontrolliert. Fehlhaltung oder Fehlwachstum kann dabei frühzeitig erfasst und therapeutisch angegangen werden. Je nach Ausprägung und Verlauf ist eine physiotherapeutische Behandlung ausreichend oder eine Korsettbehandlung bis hin zu einer Aufrichtungsoperation notwendig.

Fuss

Fehlbelastung, Instabilität, muskuläre Dysbalance, wachstumsbedingte Verkürzungen und viele andere Einflüsse können zu zunehmenden neurogenen Fussdeformitäten führen. Eine engmaschige Kontrolle und adäquate orthetische Versorgung sollen Stabilität bieten, Druckstellen vermeiden und operative Interventionen hinauszögern oder gar verhindern.

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Kinderorthopädie, Neuroorthopädie und Traumatologie

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