Kunst im Kinderspital Zürich
Das Kinderspital legt Wert darauf, umfassend auf die Bedürfnisse von Patientinnen, Patienten, Eltern und Mitarbeitenden einzugehen. Einen Beitrag dazu soll auch Kunst leisten: Sie kann anregen, beruhigen, ablenken, erfreuen und trösten. Im Neubau befinden sich deshalb fünf Kunst-am-Bau-Werke, die spezifisch für das Kinderspital entworfen wurden.
Auswahl der Kunstwerke
Neben den beiden Hauptwerken von James Turrell und Roman Signer wurden zusätzlich solche von jungen Kunstschaffenden mittels Wettbewerb ausgewählt. Anfang 2023 erkor die Jury, bestehend aus Kinderspital-internen und externen Fachpersonen, drei Kunstwerke: eine Neonskulptur des Schweizer Künstlers Raphael Hefti, einen klingenden Vorhang der südkoreanisch-deutschen Künstlerin Haegue Yang sowie ein Trio von Marmorskulpturen der Schweizer Künstlerin Claudia Comte.
Finanzierung mittels Spenden
Die Kunst im Kinderspital wird durch Spenden von kunstaffinen Privatpersonen und Stiftungen finanziert. Darüber hinaus nutzen wir Einnahmen aus dem Verkauf speziell angefertigter Druckgrafiken sowie aus Kunstveranstaltungen.
Limitierte Editionen zugunsten des Kinderspitals
In Zusammenarbeit mit Roman Signer, James Turrell und Häusler Contemporary entstanden zwei hochwertige Editionen, die mittels der Skizzen der Kajaks und des Skyspaces Einblick in die Entstehung der Kunstwerke gewähren. Mit dem Erwerb unterstützen Sie die Umsetzung von Kunst im Kinderspital.
Die limitierten Editionen «Vier Kajak» und «Skyspace Kinderspital Zürich» sind über die Galerie Häusler Contemporary erhältlich.
Künftige Führungen
Öffentliche Führungen werden wir ab Herbst 2025 anbieten. Mehr Informationen werden hier folgen.
Unser Kontakt
Bei Fragen helfen wir gerne weiter.
Hasenfamilie heisst die Menschen willkommen
Wer das Kinderspital über den Haupteingang betritt, gelangt als erstes in einen grosszügigen, begrünten Innenhof. Dank Claudia Comtes «A Family of Three Bunnies (Sam, Kai, Leo)» heissen dort drei Steinhasen die Patientinnen und Patienten willkommen – wobei sie sich ein wenig verstecken: Es sind nur ihre Ohren zu sehen. Die Skulpturen haben die Form eines freistehenden «U» und sind aus glattgeschliffenem, weissem Marmor gefertigt. Die Kinder können sie berühren und auf sie hinaufklettern.
Claudia Comte
«A Family of Three Bunnies (Sam, Kai, Leo)»
2023
Weisser Carrara Marmor
Sam: 210 x 144 x 66 cm, 2295 kg
Kai: 132 x 104 x 40 cm, 840 kg
Leo: 105 x 118 x 45 cm, 930 kg
Wir danken der Hans Imholz-Stiftung
Fotos: Conradin Frei
Treppe mit leuchtendem Kern
Ein Kunstwerk beleuchtet das Haupttreppenhaus: die knapp zwölf Meter lange, hängende Skulptur «Sternenbohnen» von Raphael Hefti enthält hochglanzpolierte, transparente Glasröhren. Jede der Röhren enthält eine andere Art Edelgas, wodurch sie wie Neonröhren leuchten. Die Form des Werks erinnert an einen Kronleuchter, dessen Licht sich beim Treppensteigen ständig wandelt und farbige Schatten wirft.
Raphael Hefti
«Sternenbohnen»
2024
Natürliche Edelgase, abgefüllt in 150 Röhren aus Silikatglas
1200 x 50 x 50 cm
555 kg
Wir danken Dr. Alfred Meili
Fotos: Conradin Frei
Vier Kajaks befahren einen Innenhof
Ein ikonisches Element in Roman Signers Kunst ist das rote Kajak. Nun «befahren» vier solcher typischer, signalroter Signer-Kajaks den Innenhof südwestlich des Haupteingangs – und zwar in der Vertikalen. Wasser brauchen sie dazu keines. Drei exemplarische Videoarbeiten ergänzen auf Monitoren die Installation.
Das Kunstwerk «Vier Kajak» hat etwas sehr spielerisches und augenzwinkerndes, ein funktionaler Gegenstand wird plötzlich absurd und entwickelt ein Eigenleben. Die vier Kajaks, die an einem Stahlseil übereinander aufgereiht sind, werden – mit Kinderaugen betrachtet – zu einem Lebewesen, das sich im Wind bewegt und neugierig über den Rand des Innenhofs aufs Gebäudedach guckt.
Roman Signer
«Vier Kajak»
2023
4 Kajaks, Stahlseil
1788 x 2380 x 2380 cm
Wir danken der Monsol Foundation
Fotos: Conradin Frei
Entspannender Skyspace
Der «Skyspace Sustenance» ist ein Raum in Form eines elliptischen Zylinders, der bei trockenem Wetter über eine ovale Öffnung in der Decke die Sicht auf den Himmel freigibt. Der Raum selbst wird von farblich wechselndem Kunstlicht beleuchtet. Die Macht von Turrells Lichträumen besteht darin, dass sie den Menschen Ruhe geben können. Die Installationen öffnen den Geist für eine kontemplative Betrachtung, sie versetzen die Betrachtenden mit der Zeit in einen meditativen Zustand.
Der Blick durch die Deckenöffnung auf den Himmel relativiert sogar bisher unumstössliche Wahrheiten wie ‹der Himmel ist blau›. Denn der «Skyspace Sustenance» zeigt: Der Himmel kann zahlreiche verschiedene Farben haben.
Für wen der «Skyspace Kispi» da ist
Der Skyspace ist sowohl für Patientinnen, Patienten und deren Angehörige gedacht, die unter Umständen mit schwierigen Diagnosen und harten Schicksalen konfrontiert sind, als auch für Mitarbeitende: Nach einem aufwühlenden Gespräch, einem heiklen Noteingriff oder einem stressigen Tag kann ein Aufenthalt im Skyspace wohltuend sein.
Auf der Bank, die den Raum umrundet, können bis zu 25 Personen gleichzeitig bequem sitzen, in der Mitte des Raumes hat es Platz für ein Spitalbett.
James Turrell
«Skyspace Sustenance»
2024
Wir danken der Monsol Foundation, Stavros Niarchos Foundation, Tarbaca Indigo Foundation, Diethelm Keller Group, Georg und Bertha Schwyzer-Winiker Stiftung, Fiona Stiftung, Schweizerische Mobiliar, Georg und Josi Guggenheim-Stiftung und Egon-und-Ingrid-Hug-Stiftung
Fotos: Florian Holzherr
Ein klingender Vorhang für den Raum der Stille
Der klingende Vorhang aus Edelstahlglöckchen von Haegue Yang hängt im Raum der Stille und gliedert diesen wie ein Paravent in zwei Teile. Beim Durchschreiten von «Sonic Droplets – Amber» ertönt eine feine Klangkomponente: Sobald der Ton der Glöckchen abgeklungen ist, betont er die Stille im Raum zusätzlich. Dadurch erhält der Ort eine zusätzliche Kraft.
Haegue Yang
«Sonic Droplets – Amber»
2024
Pulverbeschichtete Edelstahlglöckchen, Edelstahlglöckchen, Edelstahlketten, Spaltringe
380 x 580 x 4 cm
125 kg
Wir danken für die anonyme Spende.
Fotos: Conradin Frei
Unterstützen Sie uns
Kunstliebhaberinnen und Kunstliebhaber wie Sie ermöglichen Kunstwerke im Kinderspital, die zur Heilung unserer Patientinnen und Patienten beitragen. Danke für Ihre Unterstützung!